Mögen Tausendsassa es eigentlich, wenn sie als solche bezeichnet werden? Keine Ahnung, aber wenn es nunmal so ist, wieso nicht die Dinge beim Namen nennen? Hergen Schimpf, seines Zeichens Fotograf, Schauspieler sowie passionierter Amateurkoch und ich kamen eigentlich nur zusammen, um ein Detox-Süppchen für frühlingshafte Tage zu kochen. An einem verregneten Sonntag entstand dann aber viel mehr: Eine Gemüsesuppe zum Niederknien, ein Gewürz, was ich pur mit dem Löffel hätte essen können und viele neue Ideen. Bevor es aber eine Rezeptur zur besagten Suppe gibt, erstmal eine Vorstellung des Mannes, der angstfrei kocht. Wieso angstfrei? Weil zum Kochen neben viel Hunger und Herzblut auch Mut gehört. Aber nun erstmal zu meinen neugierigen Fragen und Hergen´s kulinarischen Antworten!
Wie bist du zum Kochen gekommen?
Eigentlich gezwungenermaßen, da meine Eltern nie da waren. Als Student hatte ich dann wenig Geld, habe aber immer schon gerne gegessen. Ich habe eine Weile in England gelebt, da war Essen gehen viel zu teuer, so stand ich dann oft am Herd.
Kochst du jeden Tag?
Eigentlich schon. Und wenn Salat auch in die Kategorie kochen fällt, dann sowieso. Manchmal richte ich einfach einen bunten Salat an, brate ein wenig Fisch und gebe diesen darüber. Fertig ist ein schnell zubereitetes und leckeres Essen!
Was ist dein Lieblingsgericht?
Rheinischer Sauerbraten aus Rindfleisch mit Rosinen und Nüssen von meiner Oma. Generell liebe ich die gutbürgerliche Küche.
Was geht gar nicht?
Senfeier, davon habe ich als Kind zuviele gegessen. Ansonsten alles, was in Sahne ertränkt wurde, wie zum Beispiel Nudeln mit Gorgonzola-Sahne Sauce. Soviel Kaffee und Schnaps kann ich gar nicht danach trinken, dass ich damit klar komme.
Kochst du nach Rezept?
Ich bin ein visuell geprägter Mensch und entscheide spontan beim Einkaufen, was in den Topf wandert. Oft lese ich abends noch in Kochbüchern und koche das Rezept am nächsten Tag aus dem Kopf nach. Ich möchte doch schliesslich, dass es immer anders schmeckt und viele Variationen zustande kommen!
Hast du ein Vorbild beim Kochen?
Jamie Oliver, er ist jemand, der Bewegung ins Kochen gebracht und damit einiges in Gang gesetzt hat. Neigel Slater, weil er für mich das beste Beispiel für angstfreies Kochen ist.
Wo begann deine Kochkarriere?
1987 bei Mc Donald´s.
Dein Lieblingsrestaurant?
Der Gasthof Möhrchen. Nicht nur weil ich dort Kochkurse gebe, sondern auch weil ich den Koch Max Strauch sehr gut kenne. Er ist vielfaltig, gibt immer 100% und ist die Ruhe selbst! Ein Vorbild für mich!
Deine bestes kulinarisches Erlebnis?
Ein kleiner Laden auf Sardinien, eine halbe Stunde Fahrt außerhalb, stand ein unverputztes Haus direkt am Meer. Davor eine Feuerstelle, für die als Rost alte Federkerne einer Matratze dienten. Darauf wurden die Fische gegrillt. Als Vorspeise brachte man uns einen großen Bottich, dessen Boden mit Brotteig ausgelegt war, darauf wurden Tomatensauce und ein Berg voller Mieschmuscheln geschüttet. Als wir die Muscheln aufgegessen hatten, wurde das mit der Sauce und dem Muschelsud vollgesogene Brot in Scheiben geschnitten und uns mit Grappa und Zitrone serviert. Ein Geschmack, der mir immer im Mund geblieben ist!
Dein denkwürdigstes kulinarisches Erlebnis?
Frittierte Skorpione mit Chilli und Salz an einem Straßenstand in Beijing.
Wie muss Essen für dich sein?
Hart, scharf, kross und mit viel Salz!
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