/ DIARY /

Shivratri.

Als ich heute Morgen zu meiner Yogaklasse ging, kamen mir Massen an festlich gekleideter Menschen entgegen. Ich glaube, ich war die einzige, die in die gegengesetzte Richtung ging. Der Grund:am 27. Februar ist Shivaratri. In Indien gibt es eine Menge Feiertage, die selbst in Deutschland eingehalten werden. Ich hatte das am eigenen Leib zu spüren bekommen, als ich 2012 viel zu kurzfristig mein Visum beantragen wollte und auf Grund eines indischen Feiertages bei der Embassy vor verschlossenen Türen stand. Paaaaanik! …hat aber alles noch hingehauen.

Da ich gerne wissen wollte, was heute der Anlass für all die freudige Aufregung um mich herum ist, habe ich mal ein bisschen recherchiert und nachgefragt. Alles nun Folgende ist ohne Anspruch auf Vollständigkeit, denn im Zweifel sind die Geschichten hinter den Feiertagen mit Unmengen an Göttern, Mythen und Begebenheiten äußerst kompliziert.

Also habe ich zunächst denjenigen gefragt, der sich damit auskennt, und zwar den nächsten Shopbesitzer. Die Antwort: “Ouhhh, thats the big party of shiva”. Ah, ja…das brachte mich jetzt nicht wirklich weiter. Der dachte sich wahrscheinlich auch, “die rafft das eh nicht, aber mit Party kann sie wenigstens ein bisschen was anfangen.” Also befragte ich Google. Laut verschiedenster Webseiten von Yoga Vidya, the times of india und natürlich Wikipedia wird Shivaratri von Anhängern Shivas als die heiligste Nacht des Jahres angesehen. Anlass ist die Hochzeit Shivas mit Parvati – der Personifikation von Gatten- und Mutterliebe. Shiva ist einer der wichtigsten Götter des Hinduismus und verkörpert Schöpfung und Neubeginn ebenso wie Erhaltung und Zerstörung. Dabei steht der Name Shiva für “der Gütige”. Yoga Vidya beschreibt das Fest sogar als “die Vereinigung der individuellen Seele mit dem unbegrenzten Göttlichen”. Ok, und was bedeutet das nun für die Hindus?

Wer nicht an einer Pilgerfahrt teilnehmen kann, fährt zum nächsten Tempel oder zelebriert die Anbetung zu Hause. Die meisten Hindus fasten den ganzen Tag. Das Wichtigste ist allerdings, die ganze Nacht wach zu bleiben und zu meditieren, um die Trägheit und die Unwissenheit (Tamas) des Geistes zu überwinden und der Shiva-Natur ein Stück näher zu kommen. Dabei wird das Symbol für Shiva, das “Shiva Lingam” angebetet, in dem sie es alle drei Stunden mit Honig, Milch und Rosenwasser übergießen und Shiva Mantren, wie beispielsweise “Om Namah Shivaya” singen.

Da Rishikesh auch für Hindus eine Pilgerstadt ist, erklärt das die Menschenmassen, die mir da entgegenströmten. Als Tourist bin ich leider doch nur dabei statt mittendrin. Vielleicht kann ich mich aber heute Abend bei einer Zeremonie unter die Leute mischen. Wenn es klappt, werde ich natürlich gleich davon berichten. Aber auch so ist es beeindruckend und faszinierend, zumindest einen Hauch dieser Stimmung miterleben zu dürfen.

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Steffi Sarges

PR Beraterin & Yogalehrerin Ihr Lebensmotto “Don´t forget to play” kam bei all der Arbeit in den letzten Jahren etwas zu kurz. Darum hat sich Stefanie für 2014 dazu entschieden, wieder mit dem "Spielen" zu beginnen, tief durchzuatmen und das Jahr ihrer größten Leidenschaft zu widmen - dem Yoga. Während ihrer Reise durch Indien wird sie eine zweite Ausbildung machen, um sich danach vom roten Yogafaden leiten zu lassen - durch das Land und zu sich selbst. Von ihren Erfahrungen wird sie hier regelmäßig berichten.

F: Stefanie.Sarges W: instagram.com/stevexs

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