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Interview mit Steffi Luxat

Interview mit Steffi Luxat

Foodblogs haben so etwas tückisches: Meist läuft mir beim Lesen schon so das Wasser im Munde zusammen, dass ich panische zum nächstbesten Lebensmittel greife und es hastig in mich reinstopfe. Bei Steffi´s Blog Ohhhmhhh war das anders: Irgendwo zwischen Rezepten für Schmortomatensuppe mit Minze, Zitronen Kabaljau und Panna Cotta mit Lavendelnote verliert man sich zwischen tollen Bildern und möchte gar nicht mehr aufhören zu gucken. Unglaublicherweise hat sich Steffi blitzschnell für ein Interview Zeit genommen. Wie sie das zwischen der Kocherei, Bloggerei, einem Job in der Brigitte Redaktion, Hochzeitsvorbereitungen und eventuellem Schlafkontingent geschafft hat, konnte ich nicht aufdecken, dafür jede Menge andere interessante Sachen!

Stell Dich bitte vor: Wer bist Du und was machst Du?
Das ist ja hier wie beim Casting von „Germany’s Next Topmodel“! (lacht) Also, liebe Heidi, mein Name ist: Steffi. Ich bin 1,80 m groß, 32 Jahre alt, lebe in Hamburg, heirate am Freitag, bin Journalistin und denke die meiste Zeit des Tages übers Essen nach bzw. esse die meiste Zeit. Ich hoffe, du hast jetzt trotzdem ein Foto für mich, liebe Heidi.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei Dir aus?
Na, der startet natürlich mit Essen – einem Frühstück, leider nicht so üppig und in Ruhe wie ich mir das wünschen würde. Dafür schlaf ich zu gern und blogge auch noch bevor ich zur Arbeit düse. Meinen Tag verbringe ich in der Woche in der Redaktion der BRIGITTE, wo ich das Ressort Kochen leite. Obwohl es „Kochen“ heißt, gehört dazu auch Backen, Trinken – alles zum Thema Genuss. An besonders tollen Tagen probieren meine Kolleginnen mittags Rezepte in unserer Versuchsküche aus und anschließend dürfen wir sie aufessen. Dann murmele ich immer nur ein Wort vor mich hin: „Traumjob“. Abends, Zuhause, nach dem Abendbrot bereite ich dann oft noch meinen Blog-Post für den nächsten Tag vor.

Wie kamst Du auf die Idee mit dem Blog und wie lange betreibst Du den Blog schon?
Meinen ersten Post habe ich ca. vor gut zwei Jahren geschrieben. Klammheimlich, habe nur meinem Freund davon erzählt. Und als ich sah, dass 8 Menschen darauf geklickt haben, bin ich schon fast in Ohnmacht gefallen vor Freude. Ich hab damals noch bei einem großen, deutschen Nachrichtenmagazin gearbeitet, musste eine Geschichte über das Thema Enthaarung schreiben. Nicht so lecker. Zur eigenen Motivation bin ich immer wieder auf hübsche Blogs im Internet gegangen und dachte, wenn mich das so glücklich macht, könnte ich doch vielleicht mit all meinen Ideen mich und vielleicht andere auch glücklich machen. Also habe ich losgelegt und bin unglaublich stolz, was für einen tollen Fanclub mein Blog mittlerweile hat.

Woher bekommst Du Deine Ideen/Inspirationen für die Rezepte?
Am meisten fällt mir beim Yoga ein. Ernsthaft, wenn ich in einer besonders schmerzhaften Position festhänge, kommt plötzlich aus dem Nichts eine Idee. Manchmal nur die Kombination zweier Zutaten, manchmal ganze Rezeptideen. Leider schaffe ich es zur Zeit kaum zum Yoga, dafür bekomm ich viele Ideen einfach aus Beobachtungen, wenn ich essen gehe, im Internet stöbere, wenn ich dank meiner neuesten Lieblings-Bilder-App Instagram sehe, was andere tun oder essen oder wenn ich einem meiner liebsten Hobbys nachgehe: Shoppen.

Was ist Dein Lieblingsrezept?
Oh Gott, das ist ja wie eine mehrfache Mutter zu fragen: welches ist dein liebsten Kind. Ich liebe es nach wie vor sehr, wenn mein Freund seinen „Chrissi Salat“ für mich macht. Oder für unsere Freunde, die ständig danach fragen. Der Salat ist unglaublich simpel und sensationell köstlich!

Dein schönstes Erlebnis im Zusammenhang mit der Bloggerei?
Oh, das sind die Mails meiner LeserInnen. Eine Frau hat mir geschrieben, dass sie sich bisher immer „nur“ als Hausfrau gefühlt habe, doch seit sie die Rezepte von meinem Blog nachkoche und backe, würde sie damit in der Familie und im Freundeskreis so viel Anerkennung bekommen, dass ihr Selbstbewusstsein jeden Tag wachsen würde. Davon war ich sehr gerührt. Eine andere schrieb, ich habe ihr mit meinem Blog geholfen, ihre Chemotherapie einen Tick erträglicher zu machen. Da liefen mir erstmal die Tränen übers Gesicht. An diese Mails denke ich, wenn ich mich nachts oder am Wochenende beim Post vorbereiten frage: „Warum machst du dir eigentlich all diese Extraarbeit?“ und dann bin ich wieder motiviert.

Bei soviel beruflicher Kocherei…stehst Du auch noch privat am Herd?
Kommt drauf an, was gerade noch so los ist in meinem Leben. Die vergangenen Monate hatte ich sozusagen noch einen Zweitjob: Die Organisation meiner Hochzeit. Wie alle Bräute habe ich gesagt: „Das soll alles ganz entspannt ohne großen Aufwand werden!“ und am Ende ist doch das Gegenteil dabei herausgekommen. Da sind dann mein Freund und ich oft abends essen gegangen, sozusagen als eigene Reha-Maßnahme, um nur reden zu können statt auch noch einzukaufen und zu kochen. Aber eigentlich koche ich abends sehr gern noch oder backe am Wochenende. Ich mag einfach sehr die Atmosphäre, die dadurch entsteht und natürlich das köstliche Essen. Schlecht essen ist für mich schwer zu verdauen. Emotional und körperlich (lacht)!

Was ist Dein Ausgleich zum Kochen und Schreiben, machst Du Sport?
Das wäre schön. Leider schaffe ich es zu selten. Aber es muss mehr werden. Sehr schnell, sehr, sehr bald. Ich hoffe, ich kann in den Flitterwochen starten. Wir packen unsere leicht verstaubten Joggingschuhe ein, hoffentlich kommen die raus aus dem Koffer.

Was sind Deine Tipps für eine ausgeglichene Ernährung?
Puh, meine Erfahrung ist: Einfach genau hinhören, was der Körper will. Der regelt das eigentlich schon dufte von allein. Wenn der einem signalisiert „Was Frisches wäre toll!“ meint er damit frisches Gemüse, Salat und keine frisch von der Tanke geholte Chipstüte (lacht). Obwohl das natürlich auch etwas Feines ist.

Hast Du einen Leitspruch? Mantra?
Aber hallo, diverse! Bei Pinterest habe ich eine ganze Sammlung davon. Ich wechsele die regelmäßig als Bildschirmhintergrund ein auf meinem Laptop. Im Moment steht dort: Do what you ♥.

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

0 Kommentare auf “Interview mit Steffi Luxat
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  1. […] Rezepten. Falls ihr mich vermissen solltet, könnt ihr ein sehr nettes Interview mit mir auf Make yourself move in der Zwischenzeit […]

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