Brust oder Keule ist eine französische Filmkomödie aus dem Jahre 1976 mit Louis de Funès in der Hauptrolle. Der Film ist eine Satire und Parodie auf die Industrialisierung der Lebensmittelherstellung sowie den Mikrokosmos der (insbesondere französischen) Feinschmeckerküche. Zusammengepanschter Wein aus der Retorte und künstlich hergestelltes Hähnchen vom Fliessband, was zu guter Letzt noch orangefarben angesprüht wird, ist hier ein kurzer Ausblick auf die Zukunft. Was das mit dem fleischlosen Fleischer zu tun hat und wer das überhaupt ist? Ich sag´s Euch!
Es ist Samstag Abend und ich sitze mit meiner Freundin für ein paar Drinks in der Apple Bar des Hyatt Hotels. Entrüstet erzählt sie mir, dass nun etliche Events in Luxemburg mit den vermeindlichen Köstlichkeiten des Vegetarian Butchers beliefert werden.
“Doppelt so teuer und irgendwie erinnert mich das Ganze an den Film Brust oder Keule mit Louis de Funès, in dem die Hähnchenkeule nachher nichts weiter als eine Illusion ist”, sinniert sie weiter.
Zu Hause angekommen schaue ich mir als Erstes die Seite an, clicke mich durch veganes Hackfleisch und Chicken Teriyaki aus Soja und warte darauf, dass mein Geschmacksnerven mich anbetteln den virtuellen Warenkorb zu füllen, aber nichts dergleichen passiert. Hat die Welt darauf gewartet? Braucht man eine in Form gepresste Sojamasse, die zumindestens wie Fleisch aussieht, um sich sein vegetarisches oder veganes Dasein schmackhaft zu machen und für Abwechslung in seinen Rezepten zu sorgen?
Die Natur stellt meiner Meinung nach so viele köstliche Dinge zur Verfügung, dass es einem doch an nichts fehlt! Und außerdem wieso vorgeben etwas zu sein, was man nicht ist? Meine persönlichen Erfahrungen als Teilzeit Veganerin beschränken sich dabei zwar auf lediglich veganes Gyros, was nach allem, aber nicht nach Fleisch geschmeckt hat und ein Probierstück vegetarischer Entenbraten, bei dem mir alle Magensäfte gleichzeitig hochkamen, aber vielleicht waren das ja auch einfach nur kulinarische Fehlgriffe?
Als Exil-Rheinländerin mit einer naturgegebenen Affinität zu Mettbrötchen wühlte ich mich daraufhin durch den Wust der veganen Blogs und werde eines Besseren belehrt: Lobeshymmnen auf veganes Mett aus Naturreiswaffeln und Tomatenmark sowie enthusiastische Bekundungen, dass es genauso wenn nicht noch besser schmecke als das Fleisch an sich. Ich bin irritiert und Louis wäre es sicherlich auch.
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