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Interview mit Beatrix Schmiedel.

Interview mit Beatrix Schmiedel.

Beatrix Schmiedel habe ich irgendwie entdeckt, keinen blassen Schimmer mehr, was die Details angeht. Ich tippe mal auf einer der folgenden Social Media Varianten: “Ein Freund von Dir folgt”, “Ein Freund von Dir gefällt” usw. Man kennt es ja. Einmal auf Facebook Fan geworden, wurde ich am Tag darauf schon mit Namen auf der Seite begrüsst. Ungewohnt, aber auch eine ziemlich coole Sache, wie ich finde. Und seit der ersten Kolumne und der dazugehörigen Wochenaufgabe bin ich dann komplett eingestiegen. Ich sag nur mentale Herausforderungen & Co. Mit dieser Frau muss ich ein Interview machen, war einer meiner ersten Gedanken – und so ist es gekommen!

Stell Dich bitte vor: Wer bist du und was und was machst du?
Hallo, ich bin Beatrix Schmiedel, ich bin 34 Jahre alt und lebe in Köln. Ich arbeite seit 5 Jahren freiberuflich als Coach, Rednerin und Beraterin im Bereich Marketing und Strategische Kommunikation. Das ist ein ziemlich breites Feld, ich mag das Bunte und Abwechslungsreiche.

Wie sieht ein typischer Tagesablauf bei dir aus?
Ich bin ein Langschläfer, mein Wecker klingelt in der Woche erst um 7:30 Uhr. Nach einem kleinen Frühstück starte ich in der Regel zu meinen Kunden, die mich als Beraterin buchen. Bis ca. 14 Uhr gehört mein Tag dann Marketing-Konzepten im Bereich Social Media, am Nachmittag widme ich mich anstehenden Projekten und Beratungen für die Unternehmen, die Leitbilder einführen möchten. Oder ich schreibe die Kolumne, arbeite an Redemanuskripten – was immer gerade wichtig ist. Abends ist dann Privatklienten-Zeit, denn viele meiner Coachingklienten können erst abends, nach der Arbeit zum Coaching kommen. Zwischendrin immer mal wieder eine Tasse Tee – das ist der perfekte Tag.

Wie wird man denn überhaupt Coach?
Es gibt bisher kein offiziell anerkanntes Berufsbild „Coach“. Ich komme, wie die meisten meiner Kollegen, aus einem beratenden Beruf und habe nach meinem Studium der Germanistik und Sozialpsychologie sowie einigen Jahren Berufsleben eine mehrmonatige Coachingausbildung durchlaufen. Ich habe daran einige Monate sog. Gruppenselbsterfahrung gehängt und Ausbildungen in Gesprächspsychotherapie, Systemischer Therapie und Lösungsfokussierter Kommunikation absolviert. Es gibt nicht die eine klassische Coachingausbildung, man hat die Möglichkeit, sich in vielerlei Hinsicht weiterzubilden und immer neue Methoden zu lernen. Bei mir runden Trainerzertifizierungen für ein Persönlichkeitsmodell und ein Teamdiagnostik-Modell meine Ausbildung ab. Und ich bin gespannt, was ich als nächstes lernen werde.

Wie sieht ein Coaching mit Beatrix Schmiedel aus?
Der rein formale Ablauf gliedert sich in ein halbstündiges Erstgespräch, in dem wir die Aufgabenstellung und den Rahmen – also Ort, Honorar etc. – klären und uns kennen lernen, und die Coachingsitzungen. Danach kann der Klient entscheiden, ob er mit mir arbeiten möchte. Sagt er zu, beginnen wir mit den 60-minütigen Sitzungen. Welche Methoden zum Einsatz kommen, hängt vom Klienten und seiner Problemstellung ab – dem einen hilft ein Persönlichkeitsprofil zu erkennen, wo sein Weg hingehen kann. Ein anderer benötigt hingegen Elemente aus der systemischen Arbeit, um seinen Weg zu finden. Coaching ist ja kein „Rat geben“, sondern eine Hilfe, die Lösung in sich selbst zu finden und eine Entscheidung zu treffen, die nur im Klienten selbst liegt und die zu seinem Leben passen muss. Das Coaching endet nach durchschnittlich 5 Sitzungen.

Was erwarten die Klienten von dir?
Grundsätzlich ist natürlich die Erwartung, mit einer Lösung aus dem Coaching zu gehen. Einen neuen Weg, eine neue Sichtweise zu finden und das in möglichst kurzer Zeit. Sie erwarten natürlich auch Transparenz, das offene Ohr und keinen allgemeingültigen Rat. Manch einer mag erwarten, dass ich ihm sage, was richtig ist und ist dann überrascht, dass ich das weder kann noch möchte. Aber dann macht die Arbeit daran umso mehr Spaß.

Was sind die Schwerpunkte bei deiner Arbeit?
Für Privatklienten bin ich spezialisiert auf Veränderungen, die in Einklag mit den persönlichen Werten geschehen sollen. Das sind meist berufliche Veränderungen, manchmal geht es aber auch um Entscheidungen privater Natur: auswandern oder nicht, Verantwortung abgeben oder annehmen, alte Werte aufgeben und Neuem Platz machen oder an etwas festhalten. Für Unternehmen und in meinen Vorträgen bin ich spezialisiert auf Themen rund um Teams und auf Werte und Leitbilder. Das heisst: Wie wollen wir arbeiten, welches sind unsere Spielregeln und welche Gedanken leiten unsere Arbeit. Spannend ist das Zusammenspiel mit meinem Marketing-Background und meiner hier angesiedelten Spezialisierung auf Social Media Marketing. Hier betrachte ich die Zusammenhänge von internem Handeln im Unternehmen und der Wirkung nach außen.

Dein schönstes oder außergewöhnlichstes Erlebnis im Zusammenhang mit deiner Arbeit?
Die schönsten Erlebnisse sind die Rückmeldungen, sei es von Klienten, die nach Wochen oder Monaten nochmal anrufen oder schreiben, was sich alles verändert hat. Oder auch das Feedback von Fans auf der Facebookpage, die von erfolgreich gemeisterten Wochenendherausforderungen, Tages- oder Wochenaufgaben berichten. Vor ungefähr zwei Jahren hatte ich eine Klientin, die mich zwei Tage vor meinem Urlaub anrief und eine einzige Stunde buchen wollte, um mit meiner Hilfe eine Entscheidung zu treffen. Damals habe ich intuitiv nach der richtigen Methode gegriffen, sie stand nach 50 Minuten auf und sagte „Danke, das war perfekt. Meine Entscheidung ist gefallen.“ Ich bin in den Urlaub geschwebt.

Du schreibst jeden Mittwoch eine Kolumne, dazu gibt es noch eine Wochenaufgabe über Facebook und Twitter – wie kommst du auf diese Themen?
Ich gehe mit offenen Augen durch die Gegend, manchmal lese ich etwas oder schnappe einen Satzfetzen auf. Viel Inspiration trifft mich auch beim Beobachten von Menschen oder bestimmten Situationen. Das Schöne ist, dass es all die Personen und Tiere, wie z.B. meinen Gemüsehändler Jochen, Barb, die Hunde Wilma und Clooney wirklich gibt. Von ihnen kommt sehr viel Inspiration. Und fast jede Geschichte ist mir passiert, sie sind nicht fiktiv. Das Schlimme ist, dass mir immer noch zu viel spontane Ideen verloren gehen, weil ich es nie schaffe, mir eine Notiz zu machen. Ich denke immer „Oh, das musst du dir merken.“ Und zack – ist es wieder weg.

Wird man als Coach nicht andauernd von Freunden und Bekannten um Rat in zwischenmenschlichen Dingen befragt?
Das schon und das ist auch kein Problem, denn nicht jedes freundschaftliche Gespräch ist gleich ein Coaching, vor allem weil Coaching und Rat geben zwei unterschiedliche Paar Schuhe sind. Am Anfang meines Coach-Daseins habe ich in normalen Gesprächen oft den Anspruch gehabt, mit einem einzigen klugen Satz für denjenigen eine Veränderung zu bewirken. Das hat mich wahnsinnig unter Druck gesetzt und war in Freundschaften auch überhaupt nicht hilfreich. Heute frage ich schon mal mit einem Augenzwinkern „Willst du einen Rat von mir als Freundin oder als Coach?“. Dann ist der Auftrag zumindest klar.

Was ist dein Ausgleich zum Reden und Schreiben – machst du Sport?
Ja, Jogging und Yoga. Als Ausgleich vom vielen Reden, Schreiben und Beobachten nutze ich auch Rückzug, Ruhe oder sehr laute Musik, um das Gehirn leerlaufen zu lassen sozusagen.

Was sind deine Tipps, um die eigene Komfortzone zu verlassen und sich in Bewegung zu setzen?
Ich setze mich am besten in Bewegung, wenn ich einen Sparringspartner habe – einen guten Kollegen oder eine Kollegin, der mit mir reflektiert und mir zeigt, wann ich in meinen Grenzen festhänge und mich selbst ausbremse. Und auf die Schnelle hilft es mir sehr, mich zu fragen: „Was bekomme ich kurz-, mittel- und langfristig, wenn ich jetzt in meiner Komfortzone bleibe oder mich aufraffe?“ Die langfristigen Folgen zwicken meist so empfindlich, dass ich zumindest einen kleinen Schritt nach vorne mache.

Hast du einen Leitspruch? Ein Mantra?
Oh ja, sogar mehrere! Ein guter Leitspruch kann so manches bewirken. Meine wichtigsten sind:

Machen!
Bereue nichts, was du bewusst entschieden hast.
Lebe mit Liebe für die guten und Respekt vor den schlechten Tagen. Und wisse immer, jeder von ihnen wird an jedem Tag irgendwo wahr.

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

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