Mal bitte kurzes Handzeichen: Wer von euch mag Rote Beete? Keiner? Hab ichs mir doch fast gedacht, da sich die meisten Leute vor dem kugeligen, knallroten Gemüse doch eher innerlich zusammenziehen. Mir ging es bis vor kurzem genauso. Die Rote Beete und ich brauchten einige Jahre, wenn nicht gar Jahrzehnte, um uns anzufreunden. Vor 15 Jahren beim Schüleraustausch in Krakau fand übrigens die erste Begegnung statt. Ein heiss dampfender Teller gefüllt mit Borschtsch (Ostblock-Eintopf aus unvergorener Rote Beete, Zwiebeln, Weißkohl, Karotten, Kartoffeln, Tomaten und Rindfleisch) stand vor mir, meine mich erwartungsvoll anschauende Austauschschülerin neben mir. Säuerlich, fruchtig – Bah! waren damals meine einzigen Assoziationen bevor ich den Teller entschieden zur Seite schob. So kam es auch, dass ich das Rezept für den heutigen Salat erstmal für drei Wochen bei mir ruhen liess, bevor ich es in Angriff nahm. Das Borschtsch Szenario steckte mir einfach noch zu sehr in den Knochen. Dabei ist die sogenannte Beta Vulgaris aus der Familie der Fuchsschwanzgewächse doch so gesund. Aber nun erstmal zu den Fakten!
Zutaten:
1 Packung Rote Beete (in Folie eingeschweißt). Aus dem Glas schmeckt nicht und die ganz Frische braucht 45-60 Minuten Garzeit.
1 Packung Fetakäse mit 9% Fettanteil
Schwarzer Sesam (war eigentlich im Rezept so vorgeschrieben, ist aber sehr schwer aufzutreiben, Weißer tut es auch)
Kürbiskernöl
Salz, Pfeffer
Zubereitung:
Rote Beete und Feta in Würfel schneiden und vermischen. Pfeffer und Salz dazugeben sowie den gerösteten (ohne Öl!) Sesam und ein paar Spritzer Kürbiskernöl. Fertig – und das innerhalb von zehn Minuten! Bei mir gab es ein Möhren-Roggenbrötchen dazu, passen würde aber auch ein schönes Stück Fleisch.
Aufgrund ihres hohen Vitamin-B-, Kalium-, Eisen- und vor allem Folsäure-Gehalts ist die Rote Beete mehr als gesund, sogar die Blätter können gekocht gleichfalls verzehrt werden. Auch sie sind reich an Vitaminen und Mineralstoffen. Der Saft der Rübe wirkt leistungsfördernd wie bei kaum einem anderen Gemüse – die leistungssteigernde Wirkung ist auf ihren hohen Nitratgehalt zurückzuführen. Feta ist hier logischerweise der Haupt-Eiweiß-Lieferant. Auch Sesam enthält kostbare Inhaltsstoffe: 50 – 60 Prozent Öl, bis zu 30 Prozent Eiweiß, Vitamin E sowie Vitamine der B-Gruppe, allen voran Niacin – hilfreich bei Entzündungszuständen von Haut und Verdauungsorganen, die durch Mangelernährung, Vergiftungen oder Medikamente entstehen können. Wegen dem enthaltenen Selen und Vitamin E hat Kürbiskernöl eine antioxidative Wirkung und schützt den Organismus vor freien Radikalen. Darüber hinaus besitzt es wegen des hohen Anteils an Linolsäure und Phytosterinen eine cholesterinsenkende Wirkung, schmeckt außerdem wunderbar würzig und nussig. Ihr seht, schmackhafter und gleichzeitig gesünder kann man es sich gar nicht machen! Und trotz der wahrscheinlich hohen Hemmschwelle bei diesem Rezept, bitte ich Freiwillige vor – es lohnt sich!
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