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Makrobiotische Küche mit Mayumi Nishimura.

Makrobiotische Küche mit Mayumi Nishimura.

Als ich hörte, dass die ehemalige Köchin von Madonna ein Buch über makrobiotischer Küche auf den Markt gebracht hat, wanderte Selbiges direkt in meinen virtuellen Einkaufskorb und ein paar Tage später in meine Hände. Mayumi Nishimura interssierte mich nicht nur als Köchin, sondern insbesondere als Person. Die zierlich Japanerin ist mittlerweile um die 50, am ganzen Körper tätowiert und ihr Lächeln nimmt meist das offene Gesicht ein. Ihre persönliche Geschichte macht in ihrem Buch den Anfang: erste Begegnungen mit unbehandeltem Essen in den 70ern, die Auswanderung nach Amerika mit ihrem heutigen Ex-Mann, zögerliche Schritte in die Makrobiotik und die Arbeit für Pop Göttin Madonna. Diese sagt übrigens Folgendes darüber:

Du bist nicht nur die beste Köchin der Welt, sondern auch ein unglaublicher Mensch. Dein wundervolles Essen hat mich zu einem gesünderen, glücklichen Menschen mit einem ausgeglichenen Körper und Geist gemacht.

Die Bedeutung:

Das Wort Makrobiotik hat seinen Ursprung im Griechischen und bedeutet “langes Leben”. Die makrobiotische Ernährung kombiniert die Einfachheit beim Essen und die Vermeidung von Giften in Lebensmitteln mit den Prinzipien des Zen-Buddhismus. Weil die makrobiotische Ernährung nährstoffreichen, vollwertigen Lebensmitteln eine hohe Bedeutung beimisst, ist sie als präventive Maßnahme zur Erhaltung, oder zur Wiedererlangung einer guten Gesundheit grundsätzlich sehr interessant. Auch in der Krebs-Prävention zeigt die makrobiotische Ernährung gute Resultate.

Die Küche:

Die makrobiotische Ernährung ist fettarm und ballaststoffreich, und hat ihren Schwerpunkt auf vollwertigem Getreide und Gemüse. Anhänger der makrobiotischen Ernährungsweise meiden Fleisch, tierische Fette wie beispielsweise Butter oder Schmalz, Milchprodukte, Eier, künstliche Süßungsmittel und chemische Zusatzstoffe. Ihre Ernährung besteht aus Vollkorn-Getreide (Naturreis, Hirse, Buchweizen, Weizen, Mais, Roggen) Gemüse, Bohnen, Algen (Nori, Kombu, Hiziki) und kleineren Mengen an Früchten, Samen, Nüssen und Weißfisch. Vorzugsweise sind diese Nahrungsmittel biologisch, regional angebaut und vollwertig oder nur sehr geringfügig weiterverarbeitet. Gemüsesorten wie Avocados, Kartoffeln, Tomaten, Auberginen, Paprika, Spargel und Rüben werden gemieden. Lebensmittel müssen gemäß der makrobiotischen Ernährungsweise mit Utensilien aus Materialien wie Holz, Glas, Emaille oder rostfreiem Stahl zubereitet werden. Das Kochen mit Mikrowellen wird genauso gemieden, wie die Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln.

Anfänge und Philosophie:

Die makrobiotische Ernährung wurde in den 60ern durch George Ohsawas Buch “Auch Sie sind Sanpaku” in Amerika eingeführt, das von William Duffy ins Englische übersetzt wurde. Einige kennen George mäglicherweise als Sakurazawa Nyoiti. Der Begriff „Sanpaku“ bedeutet „drei-Weißes-Augen“, und bezeichnet die weiße Fläche im Auge, die man an drei Seiten der bunten Iris sehen kann. Ein Mensch mit Sanpaku hat wenig Energie und Vitalität, und seine Ernährung ist nicht im Gleichgewicht. Das Gleichgewicht steht in Zusammenhang mit der chinesischen Philosophie des Yin und Yang. Alle Nahrungsmittel sind als Yin, Yang, oder neutral, oder ausgewogen kategorisiert. In den 60ern war eine Ernährung nicht ungewöhnlich, die nur aus braunem Reis und der vorgeschriebenen fermentierten Sojasoße bestand. Diese wurde über eine oder zwei Wochen durchgeführt, um einen Zustand schlechter Gesundheit zu durchbrechen oder einfach als eine reinigende Fastenkur.

Die Grundlagen:

Aber Makrobiotik besteht aus viel mehr als nur aus braunem Reis, obwohl dieser ein wichtiger Pfeiler ist. Die Ernährung besteht zum Großteil auf Getreide und Hülsenfrüchten, sowie gewissem Gemüse und Seegemüse (Seegras), sehr wenig Obst und keinerlei Fleisch. Manche Experten für Makrobiotik erlauben jedoch ein wenig Fisch. Eine Ernährung, die reich an Getreide ist, steht jedoch im Widerspruch zur Überzeugung von einigen hoch angesehenen alternativen Heilpraktikern und Autoren, die glauben, dass Getreide Entzündungen verursacht. Trotzdem hat die Makrobiotik mit ihrem Fokus auf biologischem Vollkorn-Getreide eine lange Erfolgsgeschichte in Bezug auf die Gesundheit. Ein gewisser Anteil von rohem Gemüse ist in Ordnung, doch der Großteil der makrobiotischen Nahrung wird vorzugsweise durch leichtes Kochen, einfaches Dämpfen oder kurzes Braten zubereitet. Obwohl dies in den makrobiotischen Kreisen von einigen kritisiert wird, werden in der Makrobiotik Nahrungsergänzungsmittel normalerweise gemieden.

Die Gesundheit:

Nach dem anfänglichen Einfluss der Makrobiotik in den USA schwand das Interesse der gesundheitsbewussten Bevölkerung daran bald wieder. Zum einen konnte man zu dieser Zeit noch nicht wirklich verstehen, dass ernsthafte Krankheiten nur allein durch die Ernährung geheilt werden können. Zum anderen wurde die Makrobiotik als reine Methode, um gesünder zu werden und gesund zu bleiben, von den meisten als zu streng und zu strikt angesehen. Ihre Geschmacksknospen wurden nicht befriedigt und die Ernährungsweise bereitete zu viele Schwierigkeiten. Ein charakteristisches Merkmal der Makrobiotik ist langsames Kauen – dies sollte bei jedem Essen getan werden. Es unterstützt die Verdauung und außerdem bemerkt man bewusster, wann man genügend gegessen hat. Die Makrobiotik blieb über die letzten Jahrzehnte vor allem durch die Bemühungen von Michio und Gabriel Kushi und deren Bücher erhalten, sowie deren Einsatz bei der Errichtung von Traniningszentren für makrobiotische Prinzipien, Auswahl von Nahrungsmitteln und Zubereitung von Mahlzeiten. Viele von denen, die die makrobiotische Ernährung als ihre Lebensweise übernommen haben, taten dies, nachdem sie an lebensgefährlichen Krankheiten wie Krebs oder schwächenden chronischen Krankheiten wie Diabetes Typ 2, chronischer Müdigkeit oder Fibromyalgie erkrankt waren. Sie wurden wie von Zauberhand zur Makrobiotik geführt, hielten sich strikt an die Ernährungsweise, und wurden schnell und schmerzlos wieder gesund.

Das Buch:

“Mayumi´s Kitchen” gibt es bis dato nur als englische Ausgabe, zum Beispiel hier zu bestellen. Das Buch ist sehr übersichtlich aufgebaut und neben Einblicke in Basics rund um Zutaten, Zubereitung und dem Koch-Equipment, gibt es verschiedenste Rezepte für allemöglichen Anlässe. Mein besonderes Augenmerk liegt auf ihrer sogenannten “10 Day Detox Diet”, welche ich in den nächsten zehn Tagen hier vorstellen werde. Für mich stand jedoch nicht das Entgiften an erster Stelle, sondern die Neugierde etwas Neues auszuprobieren und vegane Rezepte mal anders zu kochen. Es ist am Anfang viel Einlesen in die Materie, lange Einkaufslisten schreiben und sich organisieren. Ist man jedoch einmal durch den Prozess gegangen, fängt man an, Zusammenhänge zu verstehen und es ist ganz einfach. Nicht zu unterschätzen ist jedoch meiner Meinung nach der Zeitfaktor, da eine Mahzeit oft schon aus 2-3 Komponenten besteht. Vielleicht tust du dich mit deinem Partner, einer Freundin oder Arbeitskollegin für die zehn Tage zusammen. So kann man sich nicht nur gegenseitig motivieren oder Erfahrungen austauschen, sondern auch enorm viel Zeit sparen!

Die wunderbaren Fotos von Mayumi sind Ende 2013 in Japan entstanden, wo Parker Fitzgerald sie in Japan für seinen gleichnamigen Blog getroffen hat.

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

5 Kommentare auf “Makrobiotische Küche mit Mayumi Nishimura.
  1. Sasha sagt:

    Thanks for the great article, Undine!

  2. kana sagt:

    Tolle Frau!

  3. Sabine sagt:

    Für mich ist sie die Königin der Makrobiotik!

  4. Kathrin sagt:

    nix für mich!

  5. admin sagt:

    Danke!Die Königin ist sie auf jeden Fall : )

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