/ DIARY /

Goodbye Rishikesh – Thank You Rishikesh!

Nun ist es also soweit. Meine 10er Mysore-Class-Karte zählt gnadenlos die Tage runter, bis ich wieder meine Sachen packe und es weiter gen Norden in für mich vollkommen unbekannte Gefilde geht. Freitag um 17.00 Uhr nehme ich den Bus nach Dharamsala, um mich tags drauf ganz auf “diese” Meditation einzulassen und bei Tushita einzuchecken. 14 Stunden lang geht es über ziemlich holprige Straßen hoch in den Himalaya. Man hat mir beim Bus-Ticketkauf versichert, dass man die Sitze auch ein bisschen zurücklehnen kann, es sich demnach um einen “very good bus” handelt. Luxus pur, also:-)

Das erste Mal “Auf Wiedersehen” seit zwei Monaten…unglaublich. Zwei Monate bin ich jetzt schon in Indien und habe mich in Rishikesh so richtig eingelebt. Aber ich fühle auch, dass es Zeit ist, zu gehen und aus der mir nun schon so vertrauten Bubble Rishikesh hinauszutreten. Ich habe viel gelernt hier, tolle Lehrer getroffen (bei der Gelegenheit nochmals einen ganz großen Dank an Kamal und Sunil!), ich durfte unterrichten, tolle Yogaklassen erleben, inspirierende Gespräche führen und habe mich in den Ganges und seine großartige Energie verliebt. Nun aber soll es weiter gehen, mein kleines Abenteuer. Die Vorfreude kribbelt, aber so richtig! Vor allem, weil ich mir so gar nicht vorstellen kann, was mich in Dharamsala erwarten wird. Leute, die schon mal dort gewesen sind, schwärmen eigentlich alle nur so von diesem Ort – vor allem von dem tollen Essen, der “German Bakery” mit leckeren Kuchen und Brot. In Dharamsala soll es auch die beste Pizza geben…na wenn das mal kein Grund zur Vorfreude ist. Von der großartigen Landschaft und der frischen Luft ganz zu schweigen. Ein guter Ashtanga und auch Iyengar Lehrer ist auch vor Ort, mit dem ich nach Tushita auf jeden Fall weiter lernen kann. Es wird ein bisschen kälter sein und wohl auch ein bisschen “weltlicher”, mit alkoholischen Getränken und nicht-vegetarischen Gerichten auf der Speisekarte. Im Gegensatz zu Rishikesh gibt es in der Homecity des Dalai Lama sogar ein Nachtleben. Verrückt! ABER, bevor ich mich dann bei tibetischem Bier und Musik so richtig gehen lasse, ist zunächst nochmal Disziplin angesagt! Tushita bedeutet verschiedene geführte Medationen am Tag und bis auf die Vorlesungen zu buddhistischer Philosophie ist grundsätzlich “Sprechverbot” angesagt. Wir werden in Mehrbettzimmern schlafen und müssen Handys, I-Pod, Laptop etc. beim Einchecken abgeben. Keine Ablenkung, kein Ausweg, nur ich, meine Gedanken, Gefühle und meine meist stummen Mitbewohner…puuhhh. Ich hatte ja schon während des Teachertrainings angedeutet, dass es mir verdammt schwer fällt, zu meditieren. Je nach dem, welche Form der Meditation angesagt war, habe ich mich anschließend manchmal vollkommen erschöpft auf meiner Matte zusammengerollt, meine prickelnde Beine bewegt und Gott gedankt, dass ich sie tatsächlich noch bewegen kann. Dieses Gefühl, wenn die Beine so langsam einschlafen, sie taub werden und sich ganz gemächlich vom Rest des Körpers verabschieden. Schrecklich…und was, wenn die Beine nie wieder aufwachen? Es gibt für mich einfach kaum eine schlimmere Vorstellung. Haie sterben, wenn sie sich einklemmen, da sie nur atmen können, wenn sie sich bewegen. Ich fühlte mich an sehr schlechten Tagen ganz ähnlich. Und trotzdem oder gerade deshalb habe ich das Gefühl, dass es genau das Richtige für mich ist und ich mich der Sache stellen muss, nein, möchte! Ich bin gespannt, was es in mir bewegt, mit mir macht. Vom 26. April bis fünften Mai tauche ich nun also ein bisschen unter. Umso mehr freue ich mich aber auch darauf, danach meine Erfahrungen zu teilen. Wer weiß, vielleicht melde ich mich ja als völlig neuer Mensch zurück – “Lifechanging Tushita” sagt man auch…ich bin gespannt!

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Steffi Sarges

PR Beraterin & Yogalehrerin Ihr Lebensmotto “Don´t forget to play” kam bei all der Arbeit in den letzten Jahren etwas zu kurz. Darum hat sich Stefanie für 2014 dazu entschieden, wieder mit dem "Spielen" zu beginnen, tief durchzuatmen und das Jahr ihrer größten Leidenschaft zu widmen - dem Yoga. Während ihrer Reise durch Indien wird sie eine zweite Ausbildung machen, um sich danach vom roten Yogafaden leiten zu lassen - durch das Land und zu sich selbst. Von ihren Erfahrungen wird sie hier regelmäßig berichten.

F: Stefanie.Sarges W: instagram.com/stevexs

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