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Filmtipp: Das stille Leuchten – Die Wiedereroberung der Gegenwart.

Meditationen und Achtsamkeitsübungen sind längst nicht mehr nur in spirituellen Kreisen aktuell, sondern finden sich auch zunehmend auch in der gesellschaftlichen Mitte wieder. Anja Krug-Metzinger zeigt in ihrem Dokumentarfilm „Das stille Leuchten – die Rückeroberung der Gegenwart“, dass es gerade in Schulen zunehmende Versuche gibt, Kindern nicht nur Wissen über die Welt, sondern auch Wissen über sich selbst beizubringen.
Ein Filmtitel, der bereits auf den Punkt bringt, worum es in den porträtierten Programmen geht. In Kindergärten, Schulen oder Sportvereinen, in Deutschland, der Schweiz oder Frankreich, sind immer mehr Ansätze zu finden, den Kindern und Jugendlichen beizubringen, mehr auf sich zu hören, mehr in sich hinein zu hören. Die meisten Menschen würden dies als eine Form der Meditation betiteln, eine Methode, die in den letzten Jahren immer größere Popularität erlangt. Meist nicht als Teil einer sagen wir buddhistischen Religionsausübung, sondern viel allgemeiner, losgelöst von irgendwelchen Ideologien. Anja Krug-Metzinger betont jedoch, dass die von ihr beschriebenen Ansätze nicht an irgendwelche Heilslehre gebunden sind.
Die Regisseurin zeigt im Verlauf des Films diverse Schulen und andere Institutionen: Beobachtet die Arbeit an einer Sprachheilschule in Freiburg, besucht ein Trainingsseminar für Erzieher und Lehrer, ist bei der privaten Grundschule “The Living School” in Paris oder dem Happy-Panda Projekt in Berlin zu Gast, wo versucht wird, vier bis elfjährigen einen bewussteren Umgang mit den eigenen, oft aufbrausend und unkontrollierten Emotionen beizubringen oder beobachtet die Arbeit beim französischen Fußballverband, der in Zusammenarbeit mit der Schweizer Stiftung Education 4 Peace als erster Sportverband Achtsamkeit auf den Lehrplan gesetzt hat.
Die Ansätze der Einrichtungen ähneln sich weitestgehend, es wiederholen sich Bilder von Jugendlichen und Erwachsenen, die mit geschlossenen Augen beim in sich horchen gezeigt werden, dazu kurze Interviews mit den Übungsleitern, die vom großen Erfolg dieser neuen Methoden berichten. Und tatsächlich verblüfft es bisweilen, kaum fünf- oder sechsjährige Kinder zu hören, die mit erstaunlicher Ruhe und Reflektion über sich und ihre Gefühle berichten, davon, wie sie als negativ wahrgenommene Emotionen unterdrücken, um nur nicht zu explodieren. Fast unkindlich wirken sie da manchmal, erwachsen, bedacht und tatsächlich sehr achtsam. Unbedingt anschauen, der Film ist eine wirkliche Bereicherung! Alle Termine und weitere Informationen findet ihr auf der Webseite.

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

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