Am heutigen zweiten Tag war ich mir auf einmal nicht mehr wirklich sicher, ob das mit dem Detoxen so eine gute Idee ist. Ich bin müde, habe Muskelkater und könnte es mir genauso gut bei Trash TV auf der heimischen Couch bequem machen. Soweit zum Teufelchen in mir. Irgendwann war die Phase der Selbstbemitleidung dann auch durch und das Engelchen gewann den inneren Krieg.
Im Kurs angekommen registriere ich – nicht ohne ein wenig Erleichterung – dass es auch den restlichen Teilnehmern nicht anders geht als mir. Während gestern noch alle kreuz und quer durch den Raum quäkten und rumwuselten ist es heute schon merklich stiller.
Erste Reinigungsübung heute: Agni Sara. Agni ist das Verdauungsfeuer, das die Yogis etwas unterhalb des Bauchnabels vermuten, das alle Gifte, die sich ansammeln, verbrennen soll. Sara bedeutet „waschen“. Diese Übung wäscht das Feuer also rein von allem, was es daran hindert, größer zu werden, so dass es frei und voll lodern kann. Lange Rede, kurzer Sinn es wird einmal kräftig ausgeatmet, um dann den Bauch mit Hilfe des Atems in regelmässigen Zügen „hochzuschieben“. Bei youtube habe ich dazu auch einen filmischen Beitrag gefunden, denn sowas kann ja kein Mensch dem Laien rhetorisch verständlich erklären.
Nach etlichen Sonnengrüssen, Dehn,- und Stretchübungen ging es dann mit meiner ganz persönlichen Horrorübung weiter: Liegestützen oder in Yogi Insiderkreisen auch „Hupen Heber“ genannt. Hupen heben hin oder her, meiner Meinung nach sind wir Frauen für diese Übung einfach nicht geschaffen, wenn nicht gar gänzlich ungeeignet. Mit diesem Grundmanifest in meinem Kopf sehen selbige dann auch immer aus wie eine gewollte und krampfartig gehaltene S-Form. Aber da es beim Yoga schliesslich nicht um Perfektion oder den Wettbewerb geht, übe ich mich nach wie vor in Geduld. Endresultat ist, dass ich mich auch nach dieser Stunde zwar müde aber ganz wunderbar fühle.
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