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Interview mit Guru Jagat.

Interview mit Guru Jagat.

Die 34 Jährige Guru Jagat wird in der amerikanischen Presse gerne mal als als “Stylish Leader” bezeichnet und wenn man ihre Fotos anschaut, weiß man auch sofort warum. Die Kundalini Standard Kluft (weißer Turban, weißes Gewand) wird bei ihr gerne mit Vintage Accessoires oder adidas Sneakern aufgepimpt, zu ihrer Clique gehören die hippen Girls von Moon Juice und die Designerin Susie Crippen. Wie viele Kundalini Anhänger aus Los Angeles ging auch sie bei Yogi Bhajan in die Lehre und absolvierte etliche Stunden im legendären Golden Bridge Yoga Studio von Gurmukh, bevor sie ihr eigenes Yogastudio eröffnete.

1. Welche Erfahrungen in deinem Leben haben dich zum Yoga geführt?
Oft denke ich, die Frage sollte eher lauten: “Welche Erfahrungen in deinem Leben haben dich nicht zu Kundalini Yoga und Meditation geführt?” Ich war – wie so viele Menschen – auf einer spirituellen Suche, um mich mit einer tieferen Energie aus der unendlichen Quelle zu verbinden, anstatt herum zu rennen und außen zu schauen. Schließlich fand ich meinen Weg und er war besser als erwartet!

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2. Wie sieht deine persönliche Praxis aus?
3:30 Uhr: Aufstehen und den ganzen Körper mit Sesamöl einreiben, um ihn schön geschmeidig zu machen und zu energetisieren. Danach eine richtig kalte Dusche!
3:45 Uhr-6:45 Uhr: Ich praktiziere mein Sadhana, was Kundalini Yoga Kriya, Meditation, und Mantras kombiniert. Danach übe ich gerne noch ein wenig Yoga für mich. Generell dient meine spirituelle Praxis meiner Klärung, Energetisierung und Stabilisierung meines Wesens, damit ich dies auf meine Schüler übertragen kann.

3. Was bedeutet dein spiritueller Name Guru Jagat und wie bist du zu ihm gekommen?
Yogi Bhajan hat mir diesen Namen gegeben, als er noch lebte. Er bedeutet “Lehrer des Universums” und es ist wohl überflüssig zu erwähnen, dass ich mit 21 Jahren nicht viel damit anfangen konnte und total überfordert war. Mittlerweile bin ich aber hineingewachsen.

4. Wie schaffst du es, weltliche und spirituelle Verpflichtungen miteinander zu vereinbaren?
Ich sehe sie nicht getrennt … mein geistliches Leben ist meine weltliches Leben und umgekehrt.

Es gibt nur zwei Modi in meinem Leben: Meditation und Post-Meditation. Mein ganzes Leben ist Meditation in Aktion.

5. Was ist deine aktuelle Lieblings Meditation und wie oft sollte man meditieren, um Ergebnisse zu erzielen?
Was ich an Kundalini Yoga und Meditation so sehr mag, sind die schnellen, soliden Resultate. Probiere diese Meditation aus, sie heisst “Fäuste der Angst” und dauert lediglich drei Minuten pro Tag:
Wiederholen “Ong Namo Guru Dev Namo” drei mal, um dich auf deine Praxis einzustellen. Setze dich dann in einen Schneidersitz oder eine andere bequeme Position. Stecke den Daumen in deine Faust und fange an, die Arme abwechselnd über deinem Kopf auszustrecken. Forme dabei deinen Mund zu einem “O” und atme kräftig ein und aus. Durch den starken Atem verschwinden auf Dauer Frustrationen, Ängste oder Sorgen – er setzt die emotionale Energie frei. Das Ganze machst du für drei Minuten, immer mit starkem Atem, verschachtelst dann die Finger ineinander und drückst die Handflächen nach oben über den Kopf. Dort lässt du die Hände wie sie sind, hälst den Atem an und siehst nur noch pures Weiß um dich herum. Danach atmest du durch den Mund aus. Wiederhole diesen Vorgang zwei mal und spüre danach wie gut du dich fühlst!

6. Welche Auswirkungen hatte der Tod von Yogi Bhajan auf dich?
Wenn ein Lehrer oder ein Heiliger seinen Körper verlässt, bleibt meist eine große Leere in der Psyche der Schüler. Es war sehr schmerzhaft für mich persönlich und auch für die Gemeinschaft. Allerdings ist meine Beziehung zu Yogi Bhajan stärker als je zuvor, was ein Beweis für seine Macht und Unendlichkeit als Lehrer ist, auch heute noch jenseits seiner physischen Form.

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7. Was magst du am Unterrichten besonders gerne?
Den unglaublichen menschlichen Mut, den ich Tag für Tag miterlebe. Die Güte, die Barmherzigkeit und die Bereitschaft der Schüler, sich zu transformieren und zu erheben, so dass sie für die Anderen das Gleiche tun.

8. Beschreibe einen typischen Tag in deinem Leben!
3:15 Uhr: Mein Wecker klingelt (Mother F-ing alarm ;))
3:45 Uhr: Sadhana Praxis
7:00 Uhr: Studieren der Yoga Lehre
9:00 Uhr: Unterrichten
11:00 Uhr: Sessions mit Studenten
13:00 Uhr: Konzepte schreiben, Proben und Aufzeichnungen für RA MA TV und RA MA Records und mich um die Organisation meines Studios kümmern.
16:00 Uhr: 20 Minuten yogisches Power Nap danach Studieren, auf meinem Trampolin springen oder Venice Beach genießen
19:00 Uhr: Unterrichten

Und die fast schönste Neuigkeit habe ich mir für den Schluß aufgehoben: Am Sonntag, den 1.Juni hat Guru Jagat ihren Online Sender RA MA TV gelauncht und es gibt jede Menge zu sehen: Kundalini Stunden, Meditationen, etc. Ich habe heute mindestens den halben Tag damit verbracht, mir sie in Aktion anzusehen und auch der Untertitel des Ganzen spricht für einen humoristischen Umgang mit der Materie: “Yogischer Lifestyle oder warum tragen Kundalini Yogis weiße Klamotten, Turbane und stehen um vier Uhr in der Frühe auf?” Nothing more to say.

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

2 Kommentare auf “Interview mit Guru Jagat.
  1. Christina sagt:

    Was für ein sau cooles IV Undine. Big like – heute nachmittag wird RA MA TV geguckt!

1 Pings/Trackbacks für "Interview mit Guru Jagat."
  1. […] in Venice Beach, das Ra Ma Institute. Kurze Zeit später im Jahre 2014 führte ich mein erstes Interview mit ihr, in dem damals schon klar wurde, dass diese Frau eine Mission hat. Und so war es auch! Das […]

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