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Blackroll trifft auf Yoga.

Blackroll trifft auf Yoga.

Das Thema Faszien ist gerade in aller Munde – doch was sind Faszien überhaupt und wie trainiere ich sie als Yogi richtig? Blackroll hat sich mit dem Thema intensiv auseinandergesetzt und mit der Yogalehrerin Shida Pourhosseini ein Trainingsprogramm dazu entwickelt, denn vom Kopf bis zu den Zehen – Faszien sind überall. Und sie haben ein paar wirklich wichtige Aufgaben. So bringen sie uns unter anderem buchstäblich in Form: Das bandförmige, sehr reißfeste kollagenreiche Gewebe hüllt Gehirn, Knochen, Muskeln sowie einzelne Muskelfasern ein und hält die inneren Organe zusammen. Früher hat man ihre Bedeutung unterschätzt: Die Faszien fanden höchstens mal Beachtung, wenn es um Cellulite ging. Dabei haben die feinen, zähen Häute weit mehr Einfluss auf den Körper. Wissenschaftler bezeichnen das Fasziengewebe sogar als eines unserer wichtigsten Sinnesorgane: Hier sammelt sich die größte Anzahl an Rezeptoren und Nervenzellen.

Faszien und Yoga:
Faszien lassen sich trainieren. Und weil sie mit 20 Volumenprozent etwa ein Fünftel in unserem Körper ausmachen, ist gezieltes Faszientraining enorm wirksam. Unser Körper ist clever; die Faszien passen sich hervorragend an die vorherrschenden Bedingungen an. Das ist die gute Nachricht – und gleichzeitig die schlechte. Denn die Faszien sprechen direkt auf Bewegung und tiefes Atmen an, sie merken aber auch sofort, wenn Bewegung fehlt. Dann bauen sie ihre Fasern ab und verkleben, der Körper verliert an Elastizität. Ästhetisch manchmal unschön, vor allem aber oft schmerzhaft. Ziel des Rollens in Kombination mit Yoga ist es die Wiederherstellung der Integrität des Gewebes, um damit die gestörte Schmerzwahrnehmung und die Einschränkung der Propriozeption zu beheben. Somit wird die Bewegungsamplitude ebenso gesteigert. Die Bewegungen werden bewusster kontrolliert und somit effektiver. Weiter werden Haltung und Fehlstatiken im Körper optimiert. Da sich in den Faszien die meisten Nervenzellen und Rezeptoren befinden, spielen sie auch eine signifikante Rolle für die eigene Körperwahrnehmung. Über die Nervenfasern werden Signale bis in den Bereich des Großhirns gesendet, welches emotionale Befindlichkeiten steuert und einem das Gefühl für seinen Körper gibt. Durch die Signale der Faszien wird das eigene Körperbewusstsein erst ermöglicht. Yoga ist bekannt dafür die körperliche Wahrnehmung zu verbessern, aber auch sensomotorische Fähigkeiten durch Konzentrationsschulung und mentalem Training zu verfeinern. Die Sensomotorik (die Sinne und die Bewegung betreffend) beschreibt die Wahrnehmung von Informationen aus dem Körperinneren, durch den Lage-, Kraft- und Bewegungssinn. Im Sport bedeutet das man mit einem gut trainierten Fasziensystem die Regeneration beschleunigt, somit seine Leistungen verbessert und es bietet außerdem einen guten Schutz vor Verletzungen. Die betroffene Faszie wird mit Druck langsam ausgerollt, bis sie wieder glatt und entspannt ist. Da das Fasziengewebe viele Schmerzrezeptoren besitzt fühlt sich das Ausrollen an manchen Stellen etwas schmerzhaft an, da man in den Schmerz reinrollt bzw. auf der verhärteten Stelle verweilt bis der Schmerzreiz nach ca. 20- 30 Sekunden nachlässt. Anschließend wird wieder vorsichtig und langsam in beide Richtungen ausgerollt. Bei regelmäßiger Anwendung wird die Körperregion geschmeidiger. Durch die Selbstmassage spürt der Praktizierende selbst den Widerstand, Druck und Schmerz und kann so das Tempo und den Bereich des Rollens bestimmen. Das ist ein wichtiger Faktor, da die Verklebungen und die Wahrnehmung der Muskelgruppen bei jedem individuell unterschiedlich sind.

Yoga & Blackroll:
Viele Yogapraktizierende bestätigen, dass die Kombination von Blackroll und Yoga sehr sinnvoll für ihre Sportdisziplin und für Yoga im Allgemeinen darstellt. Es fällt ihnen leichter, tiefer und vor allem geschmeidiger in die Dehnung zu gleiten und länger in den Haltungen zu verweilen. Viele einfache Tests zeigen, dass das Rollen eine sofortige Veränderung in der Beweglichkeit des Körpers herbeiführt. Yoga soll den Körper gesund halten, den Stoffwechsel fördern und die Körper- wahrnehmung schulen. Genau das erreicht man durch das Rollen ebenso. In Kombination beider Trainingstechniken vervielfachen sich die positiven Effekte. Auch wenn Yoga primär das Ziel hat, die Gedanken zur Ruhe zu bringen, zeigen Forschungen, dass auch Erinnerungen, Emotionen im Bindegewebe abgespeichert werden wie auf einer Festplatte. In der Zellstruktur des Bindegewebes befinden sich neben Immun- und Fett- auch viele Nervenzellen und Rezeptoren. Die Rezeptoren sind eng mit dem autonomen Nervensystem verknüpft, die mit einer Veränderung der Körperhaltung reagieren können. Diese Rezeptoren dienen u.a. auch zur Propriozeption also der Selbstwahrnehmung. Diese Eigenempfindung, ähnlich eines “sechsten Sinnes”, befähigt uns unseren Körper automatisch zu bewegen, ohne dass wir uns dabei jeder einzelnen Bewegung bewusstmachen müssen. Diese Wahrnehmung wird über Rezeptoren gesteuert. Diese Rezeptoren wollen versorgt werden.

Das Bindegewebe und die Emotionen stehen somit in einem engen Kontakt von Körper und Geist. Man kennt ähnliche Zusammenhänge und Reaktionen aus dem Yin Yoga. Yoga wird per se schon mit Faszientraining gleichgesetzt. Yin Yoga ist bekannt für seine langanhaltenden Yogapositionen, die häufig zu emotionalen Herausforderungen führen können. Insbesondere wenn sich Verspannungen lösen. Und in dem Moment in dem sich die Emotionen lösen, lehrt uns Yoga wie wir mit diesen Empfindungen umzugehen haben.

Ein weiterer positiver Aspekt, die Yoga zugesprochen wird ist die Atemtechnik. Man kann die Atmung auch als Faszientraining beschreiben. Im Yoga geht man davon aus, dass die Atmung den Geist beeinflusst und vice versa. Bekannt ist der Satz: „Angst raubt mir den Atem.“ Stress lässt den Puls höher schlagen, die Atmung gerät ins Stocken. Eine ruhige effektive Atmung verbessert das seelische Wohlbefinden. Eine beispielsweise tiefe Bauchatmung stimuliert die Organe, verbessert die Durchblutung, den Stoffwechsel und die Immunabwehr. Das zeigt, dass die Atemtechnik zudem Einfluss auf unser Bindegewebe hat. Die Lunge und auch das Zwerchfell als Hauptatemmuskel selbst sind umhüllt von Faszien. Durch das rhythmische An- und Entspannen dieser Faszien entsteht die Ein- und Ausatmung. Die Yogaatmung umfasst drei Atemräume, Schlüsselbein/Kehle, Brust und Bauch. Diese werden im Yoga bewusst verbunden. Wenn Yogalehrer genau an diesem Punkt auf den Athleten oder auch jeden Yogapraktizierenden richtig eingehen und helfen mit der für ihn angepassten Körperarbeit in Zusammenspiel mit der Blackroll einzugehen, ihn zu unterstützen auch mit Emotionen besser umzugehen, seien sie positiv oder negativ, stellt die Kombination aus Beidem gerade deshalb eine leistungsfördernde, verletzungsprophylaktische aber auch stresslösende Maßnahme im Amateur- und Leistungssport dar. Ebenso unterstützt sie auch alle anderen Yogapraktzierende ihre Beweglichkeit schmerzfrei und geschmeidiger zu optimieren. Yoga alleine ist somit sicher nicht die einzige Möglichkeit Faszien zu beeinflussen. Yoga ist aber in der Kombination mit der Selbstmassage wahrscheinlich ein besonders effektiver Weg, weil endgradige Bewegungen, tiefe Atmung, Achtsamkeit und Entspannung zusammen kommen.

Über den Workshop:
Blackroll meets Yoga ist der erste offizielle Kurs sowohl für Yoga-Lehrer, als auch für interessierte Yogis. In diesem eintägigen Kurs treffen dynamische Yoga Asanas auf die wohltuenden Vorteile von myofaszialen Selbstmassage-Techniken mit den Blackroll Produkten. Der unterstützende und ergänzende Einsatz führt dabei zu mehr Mobilität und Stabilität. Yoga-Lehrer und alle interessente Yogis bekommen in diesem Training neue Impulse für die tägliche Praxis an die Hand, um gerade auch für Yoga-Neulinge einen einfachen und effektiven Einstieg zu ermöglichen. Du erhältst wichtige Faszien- und Anatomiekenntnisse für die tägliche Yoga-Praxis. Neben einer Teilnahmebestätigung bekommst du neue Impulse für dein eigenes Yogatraining und den Yogaunterricht. Yoga-Neulinge erhalten in Kombination mit Blackroll einen leichten Einstieg in Yoga, Fortgeschrittene können ihre Asanas verbessern und intensivieren.

Weitere Infos: https://www.blackroll.com/de/yoga

Fotocredits: Sebastian Schöffel für Blackroll
Text: Quelle Shida Pourhosseini / Sandra Walzer

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

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