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Die Gabe zu Heilen.

Die Gabe zu Heilen.

Die Gabe zu Heilen erzählt die Geschichte von fünf Menschen, die mit ihren besonderen Fähigkeiten auf unkonventionelle Art und Weise die Beschwerden ihrer Patienten lindern oder heilen können. Beobachtungen bei den charismatischen Heilern aus Deutschland, Österreich und der Schweiz lassen den Zuschauer teilhaben an der Suche nach Ursachen und der Anwendung altem Heilwissens. Mit ihrer sinnlichen und übersinnlichen Begabung therapieren sie seelische und körperliche Krankheiten, bei denen die klassische Medizin oft schon aufgegeben hat. Der Film zeigt, wie diese althergebrachten, obskur wirkenden Methoden als Ergänzung zur klassischen Schulmedizin ihre Daseinsberechtigung haben.

Figuren

Der Alphirte Köbi lebte 30 Jahre lang allein in den Bergen und hat dort oben die Kraft der Autosuggestion kennen gelernt – der Wille, der Berge versetzen kann. Der ehemalige Bademeister Stephan ist in der Großstadt zu Hause und heilt auch mal am iPhone. Herr Baldauf ist ein gottesfürchtiger Bauer und Laienmediziner im Dorf. Die Erzieherin Birthe aus Hamburg hat ihre Fähigkeiten erst entdeckt, als sie einen Priester heiratete. Und Frau Ojuna tritt mit ihren Urahnen in Kontakt, um ihre Kräfte
zum Heilen zu sammeln. Fünf unterschiedliche Lebensgeschichten von fünf völlig verschiedenen Menschen, die doch etwas gemeinsam haben: Die Gabe, Menschen zu heilen. Diese fünf Heiler wenden ihre Gabe ganz unterschiedlich an. Die Vielfalt ihrer Diagnose- und Heilmethoden ist groß: vom Röntgenblick, dem Pendeln, dem Spüren von Energiefeldern oder der Behandlung mit Elixieren bis hin zum Handauflegen. Indem jeder bei seiner Arbeit gezeigt wird, gibt der Film einen Überblick über die verschiedenen Heilmethoden und was dahinter steckt. Dabei steht jeder der Protagonisten für eine bestimmte Diagnostik und Therapie, so dass sich die fünf Begegnungen aufeinander beziehen, um Themenfelder kreisen und eine Gesamtgeschichte ergeben.

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Die Heiler sprechen offen über ihre persönlichen Beweggründe, ihre Möglichkeiten, ihren Glauben und ihren Erfolg. Jeder für sich gewährt Einblick in das Mysterium seiner Gabe und was er damit bewirken kann. Alle fünf haben sich für das Heilen entschieden und ihr Leben danach ausgerichtet, ihre Gabe in den Dienst kranker Menschen zu stellen. Sie gaben teilweise ihre bisherigen Berufe auf und wagten sich
in völliges Neuland – ohne Rückfahrkarte. Mittlerweile können sie alle von den Spenden ihrer Patienten leben oder sind auf Geld nicht angewiesen. Trotz ihrer ungewöhnlichen Tätigkeit haben unsere Protagonisten nicht den Boden der Realität unter ihren Füßen verloren. Sie alle haben eine grundsätzlich positive Haltung zum Leben. Sie sind Menschenkenner und empfinden eine große Liebe zu den Menschen.
Diese Heiler sehen sich nicht als Gegner der klassischen Schulmedizin oder verweigern sich ihr. Im Gegenteil – sie sehen sich als therapeutische Ergänzung zum Medizinbetrieb.
Die Gabe zu Heilen zeigt, wie fünf Heiler zu ihrer „Gabe“ gekommen sind und wiesie mit ihr umgehen. Es geht dabei weder um Kritik noch um das Propagieren esoterischer Heilmethoden, sondern darum, über seelische Prozesse und altes Wissen zu erzählen. Ohne die Protagonisten als spirituelle Führer oder Heilsbringer zu mystifizieren, erlebt man sie als Menschen voller Hingabe, die die Fähigkeit haben,
andere Menschen zu heilen. Gezeigt werden ihre Diagnose- und Behandlungsmethoden. Die Botschaft des Films ist, dass es faszinierende menschliche Fähigkeiten gibt, die nur schwer erklärbar sind. Keine Wunder, kein Mysterium – und doch wirkt es.

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Der Film ist eine Geschichte über Menschen mit der Fähigkeit, andere Menschen zu heilen. Sie werden Hellseher, Kräuterhexen und Wunderheiler genannt. Ihre Methoden sind oft skurril. Sie beten Warzen bei abnehmendem Mond weg oder klopfen mit geweihten Kräuterbüscheln den Viehstall aus – archaische Rituale,
gepaart mit Aberglauben und Volksmedizin… Lernt man sie näher kennen, sind viele dieser „Wunderheiler“ ganz normaleMenschen, die eng mit der christlichen Tradition bzw. ihrer regionalen Kultur verbunden sind. Man findet sie in Deutschland in Oberschwaben, in den Alpen, entlang der Küste und sogar in Städten. Sie machen das nicht, um damit das große Geld zu verdienen und auch nicht, um sich zu profilieren. Im Film lernt man fünf charismatische „Laienmediziner“ kennen und schaut bei deren
Behandlungen zu. Doch was ist dran, wenn diese Heiler behaupten, in andere Menschen hinein schauen zu können – so als hätten sie einen Röntgenblick? Wie können sie die richtigen Rückschlüsse ziehen aus körperlicher Krankheit, biografischen Ereignissen und psychischer Verfassung? Und weshalb bekommen sie keinen Ärger mit der Ärztekammer?

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Das Thema Schulmedizin versus Alternativmedizin spaltet unsere Gesellschaft. Heute – im Zuge von Esoterikboom und alternativmedizinischen Moden – tauchen ganz traditionelle Vertreter der Laienmedizin wieder auf. Alte Bäuerinnen und AlmÖhis, die ihr Wissen in die Gegenwart gerettet haben, bekommen plötzlich die Türen eingerannt. Es ist geradezu “in“, zu einem Geistheiler zu gehen. Wir vergessen dabei, dass es Heiler schon immer in unserem Kulturkreis gab. Ein Arzt war auf dem Land oder in entlegenen Tälern einfach zu weit weg, also musste jemand im Dorf mit Kräutern umgehen können oder einfach nur „Seelsorger“ sein. Es wird ganz normalen Menschen über die Schulter geschaut, die keine Neuerfindung einer Esoterikwelle sind. Sie arbeiten mit einer Mischung aus Menschenkenntnis, Lebenserfahrung und Empathie – ganz ohne Röntgenbrille oder Voodoo. Und eben mit ein bisschen
mehr, das sich nicht erklären lässt.
Und was ist die GABE? Ist es Scharlatanerie, Mystik oder Aberglaube? Sind es Trickbetrüger oder Weltverbesserer? Oder sind es einfältige Hinterwäldler, an denen die Aufklärung vorbeigegangen ist? Man glaubt zunächst den Heilern. Sie sind zu gelassen, als dass man ihnen ihr Handeln nicht abnehmen würde, auch wenn man immer ein kleines bisschen skeptisch bleibt. Die Gelassenheit und der gleiche Humor,
mit denen sich die Heiler präsentieren, bestimmen auch den Charakter des Films. DIE GABE ZU HEILEN ist nicht zuletzt ein Film über unsere Gesellschaft und ihr Verhältnis zu Heilung.

Die Gabe zu Heilen / Camino Filmverleih. Ab dem 23.02.2017 im Kino!

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Redaktion

Die Redaktion Make Yourself Move ist ein Onlinemagazin für Yoga, Meditation, Inspiration, Reisen und all die schönen Dinge im Leben, die uns wieder näher zu uns selbst bringen. Seit 2011 berichten wir über Yoga in allen Varianten, Spiritualität, Astrologie und Ernährung. Ein bunter Mix aus Interviews, Reportagen und Erlebnisberichten, die sich bodenständig, weltoffen und voller Leichtigkeit lesen lassen und auch gerne mal in der Tiefe berühren.

F: mindstyle.magazin W: www.makeyourselfmove.de

Ein Kommentar auf “Die Gabe zu Heilen.
  1. Andreas sagt:

    Wow, dieser Beitrag war wirklich wahnsinnig berührend… danke dass du diese Menschen vorgestellt hast. Es gibt vieles auf dieser Welt, was wir nicht einfach so mit dem Kopf begreifen können. Wunder machen das Leben doch besonders…

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